Faszination Kyudo — Wie alles begann ...
Das Jahr 1969 steht für Deutschland als Geburtsstunde des deutschen Kyudos. Unter Anleitung von Professor Genshiro Inagaki legte Feliks F. Hoff aus Hamburg den Grundstein für das deutsche Kyudo. Ein zufällig zustande gekommener Kontakt über eine Zeitungsanzeige, in der Fritz Gabler (1937-2016) alte antike Waffen verkaufte, brachte diese exotische Sportart auch nach Rottweil, meiner Heimatstadt. Am Anfang übte Fritz Gabler noch alleine und hatte weite Wege auf sich nehmen müssen, um mit anderen Kyudokas gemeinsam zu üben. So war es nicht selten der Fall, dass er bis nach Hamburg fahren musste, wo jedes Jahr im Sommer Professor Genshiro Inagaki (1911-1995), einer der fähigsten Kyudolehrer Japans, einen Lehrgang für die damals noch kleine Schar von Kyudobegeisterten abhielt.
Mittlerweile sind viele Jahre ins Land gezogen. Die Bedingungen um Kyudo zu üben haben sich in in dieser Zeit erheblich verbessert. Mussten die Rottweiler Kyudoka, um das Mato-Schießen zu praktizieren, in den achziger und neuziger Jahren des vergangen Jahrhunderts noch in einer alten Viehmarkthalle üben, steht ihnen seit 1999 ein eigenes Kyu-Dojo zur Verfügung.